Sonntag, 7. August 2022

ASTROCOHORS SOLAR: PRAELUDIUM

 Am Jubiläumstag der Raumflotte ASTROCOHORS hat die neu gegründete Abteilung ASTROCOHORS SOLAR etwas Neues geplant, dass die Stimmung innerhalb des Sonnensystems wieder heben und die Völker der Planeten wieder zusammenbringen soll. Leider hat davon auch jemand andere erfahren...

ASTROCOHORS SOLAR im Internet:

https://www.astrocohors.solar


Du bist selber kreativ und würdest gern an dem Projekt mitarbeiten? Dann schau Dir doch das hier mal an:

https://astrocohors.solar/kreativ


Wer möchte, kann das Projekt unterstützen:

► Patreon: https://www.patreon.com/rethovomsee

► Paypal: https://paypal.me/rethovomsee

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Die Zeiten ändern sich...

 


Das war ein kurzes Gastspiel gewesen, so hatte es ein zynischer Mitarbeiter der BASIS ATLANTIS ausgedrückt. Commander Natascha Jung, die erst kürzlich das Kommando übernommen hatte, gab es schon wieder ab. Ein wahres Personalkarussell sollte es geben, es gab ein paar Personen, die den Wunsch hegten, sich versetzen zu lassen. Die Personalpolitik von ASTROCOHORS war immer gewesen, sich das genau anzusehen und wenn nichts dagegen sprach, dem Wunsch nachzugeben. Was brachte schon ein Mitarbeiter auf einem Posten, an dem er sich nicht wohl fühlt?

Natascha hatte sich gemeldet, um an Bord eines Raumschiffs mit einem Konvoi durch die Passage zu fliegen. Dieser Konvoi würde versuchen, an der Blockade der fremden Schiffe vorbeizukommen, damit Kontakt mit der "Außenwelt" gehalten werden würde. Gleichzeitig würden noch ein paar Dinge passieren, die weitere Neuigkeiten brachten.

So übernahm ASTROCOHORS SOLAR die Liegenschaften, die zur BASIS ATLANTIS gehörten, endgültig von CUYEL. Damit war zumindest dieser Teil der offiziellen Niederlassungen nicht mehr im Besitz von irgendeiner Firma, die nach Lust und Laune die Miete erhöhen konnte. Doch noch mehr sollte heute Abend bei den offiziellen Feierlichkeiten zum Jubiläumstag von ASTROCOHORS stattfinden.

Man war schon gespannt. 

Donnerstag, 6. Januar 2022

Wenn das Behalten der Nerven nicht einfach ist

Vrom.
Vrom.
Vroooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooom!
Vrom!
Vrom!
Vrooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooom!

Commander Jung sprang auf. "Wer wagt es, hier so einen impertinenten Lärm zu veranstalten!?", rief sie, als sie zum Fenster ihres Büros sprang. Sie sah nach draußen. Der Gärtner. Er war gerade dabei, eine etwas größere Pflanze mit einer Motorsäge zu bearbeiten.
"Das kann doch nicht wahr sein!", schimpfte die Kommandantin. "Es ist JANUAR! Wir sind hier auf der Nordhalbkugel der Erde! Es ist Winter!"

"Haben Sie gerufen?", kam eine Frage von der Tür. Es war Peltzer, ihr Adjutant.
"Nein!", antwortete Natascha schroff. "Gibt es einen Paragrafen in den Vorschriften der Flotte, der das Hinrichten von Gärtnern erlaubt?"
"Ich glaube nicht", antwortete Peltzer, "aber ich kann nachschauen."
"Lassen Sie's. Aber wieso macht er das ausgerechnet heute? Es ist Winter!"
"Die letzten Tage waren sehr warm", gab Peltzer zu bedenken. "Über 10° Celsius. Die Pflanzen verhalten sich natürlich auch anders. Da muss der Gärtner wohl mal Hand anlegen."
"Der schleichende Klimawandel fordert meine Nerven als Opfer", stellte Jung fest. "Schön, dass er sich um die Pflanzen kümmert. Aber ausgerechnet heute? Es ist Feiertag!"
"Ja, und die Konferenz nicht zu vergessen", fügte Peltzer hinzu.
"Richtig. Ich habe sie auch nicht vergessen. Aber er, so wie es aussieht. Massakriert eine unschuldige Pflanze an einem Tag, an dem wahrscheinlich wesentliche Entscheidungen getroffen werden."
"Er ist ja auch zu der Konferenz nicht eingeladen."
"Wohl wahr. Ist alles vorbereitet?"
Peltzer drehte den Tablettcomputer, den er in der Hand gehalten hatte, so, dass Natascha den Bildschirm sehen konnte. "Wie Sie sehen", bestätigte er, "haben wir alles gemäß dem Wunsch der Delegierten und der Admiräle vorbereitet."
Jung nickte. "Sehr schön. Wieviel Zeit haben wir noch?"
"Eine knappe halbe Stunde."
"Dann mache ich mich mal auf den Weg", erklärte die Kommandantin. "Erstens kann ich hier sowieso nicht mehr arbeiten, und zweitens muss ich ja nicht auf den letzten Drücker kommen. Vor allem, wenn Geschichte geschrieben wird."

Damit machte sie sich auf den Weg in den großen Konferenzraum der Basis.

Konferenzzentrum der BASIS ATLANTIS. Bild: Storyblocks


Montag, 1. März 2021

Menschen, die auf Nussmilch starren



 Irgendwie war es traurig. Natascha Jung starrte das Glas an, das auf ihrem Schreibtisch stand. Peltzer war so bemüht, ihr einen Ersatzstoff für Tiermilch nahezubringen und hatte einfach nicht aufgegeben. Und sie musste zugeben, endlich hatte er mal etwas gefunden, das ihr zusagte. Doch natürlich musste es da einen Pferdefuß geben. Und was für einen.

Dieser Milchersatz wurde aus Haselnüssen gemacht und im Gegensatz zu anderen hatte Natascha den Eindruck, dass er sogar nach Haselnüssen schmeckte. Aber der Preis! Sie schüttelte den Kopf. Es musste ganz dringend etwas getan werden.

So starrte sie weiter das leere Glas an und seufzte. Gerade war der Wurm drin, wie man auf Terra so schön sagte. Als sie am zweiten Tag ihren Computer hochfahren wollte, ging plötzlich im Hauptgebäude der ATLANTIS die Energie zurück. Ein Techniker musste die Leitungen neu konfigurieren, dann funktionierte es wieder. Dann wurde ein Streik in Abteilung 18-02 gemeldet. Eine der Monitordrohnen fiel kurz darauf aus und schien unrettbar kaputt zu sein. Einer der Hauptserver der Basis machte Mucken. Dann spielte der Hauptcomputer verrückt. Zuletzt meldete sich ein Techniker krank, der eigentlich den Hauptcomputer untersuchen sollte. 

ES REICHT JETZT!

Sie atmete tief durch. Natascha fühlte die Müdigkeit. Ruhig, sagte sie zu sich selbst, das ist nur ein negatives Cluster. Nicht verrückt machen lassen. Sie glaubte nicht an Schicksal oder sowas ähnliches. Und obwohl ihr bewusst war, dass diese "Pechsträhne" nur daran lag, dass ihr Gehirn nach einem Muster suchte, wo eigentlich keins war, fiel es ihr schwer, ihre Gedanken davon abzubringen. So funktionierten Menschen nun mal. Ja, genau genommen war sie kein normaler Mensch, sie war eine Aquarianerin, aber diese Spezies war aus den Menschen entstanden, also zählte das auch. Außerdem war sie äußerlich von einer Terranerin eigentlich nicht zu unterscheiden.

Es war kurz nach zehn Uhr Abends, als Commander Jung endlich ihr Quartier betrat. Sie sah den Schreibtisch mit dem Monitor und überlegte sich, ob sie wirklich die Nachrichten auf 5014R EXPRESS anschauen wollte. Hatte sie nicht schon genug Schlechtes diesen Tag gesehen und erlebt? 

In dem Moment wurden ihre Gedanken durch ein Rufsignal unterbrochen. "Commander, hier ist Peltzer, kann ich Sie kurz sprechen?", kam es über die interne Kommunikation der ATLANTIS.

"Hier Jung", antwortete Natascha, "wenn Sie jetzt nicht reden, werde ich mir die ganze Nacht Gedanken machen, was Sie mir sagen wollten und nicht schlafen können. Was gibt es denn?"

Sie war gefasst darauf, noch mehr schlechte Nachrichten zu bekommen. "Gute Nachrichten", sagte Peltzer aber stattdessen, "wir haben die Computerpanne beseitigt. Die Programme laufen wieder normal. Und wir haben eine Nachricht vom ASTROCOHORS Hauptquartier bekommen. Sie haben eine Mission ausgeschrieben, demnächst dürfte ein Raumschiff losfliegen zum Medoplaneten Inogili. Man rechnet damit, dass wir von dort in ungefähr drei Wochen ein Vakzin erhalten, das unsere Lage hier merklich entspannen dürfte."

Natascha grinste. Das waren in der Tat gute Nachrichten. Doch sofort übernahm ihr professionelles Selbst. "Klingt sehr gut", sagte sie, "aber noch keine Jubelfeiern. Inogili gehört zum Einflussbereich der Usovai'i, das gefällt mir nicht. Der gestürzte Prostat der Usovai'i sammelt seine Verbündeten, die könnten uns da noch einen Strich durch die Rechnung machen. Wissen wir, welches Schiff für die Mission vorgesehen ist?"

"Soweit ich das mitbekommen habe", antwortete Peltzer, "handelt es sich um die USS EUROPE. Ich werde nachfragen."

"Tun Sie das. Aber das hat Zeit bis morgen. Wir sollten alle etwas Ruhe finden."

"Wie Sie meinen, Commander. Dann bis morgen."

"Ja. Bis morgen."

Samstag, 27. Februar 2021

Der Zeitplan

 


Das wievielte Gespräch war das eigentlich an diesem Tag? Mittlerweile war es Abend und Commander Jung fühlte sich ausgelaugt. Jetzt würde sie sogar ein Glas von Peltzers Milchersatz trinken, ganz egal. Dann raffte sie sich wieder zusammen. Sie nahm den Ruf an - es war wichtig.

Ein Mann mit Brille erschien auf dem Bildschirm, den sie auf Mitte oder Ende 40 schätzte. "Commander McCrae?", fragte sie.

"Derselbe, der heute auf dem Raumhafen der ATLANTIS mit dem Shuttle angekommen ist und mit dem Elektromobil hundertfünfzig Kilometer weiter gefahren wurde, nur um jetzt per Bildübertragung mit Ihnen zu sprechen", antwortete der Mann. "Wieso haben wir nicht einfach ein Gespräch auf der ATLANTIS geführt?"

Natascha saß da und sagte nichts. Ihr Gehirn fühlte sich an, als würde es aus Soufflé bestehen, das gerade in Gefahr geriet, in sich zusammenzufallen. Die letzten Wochen waren chaotisch genug und ejtzt auch noch das. Irgendjemand hat beim Planen einen Fehler gemacht. Das ärgerte sie, änderte aber nichts. Noch dazu, da die Pläne sowieso ständig geändert wurden. Wie jetzt auch.

"Ich habe keine Ahnung", sagte sie ehrlich. "Aber darum soll es jetzt nicht gehen. Die Admiralität hat mir gerade vor... ich weiß nicht wann. Es war heute, sehr zur meiner Überraschung. Also." Sie bemerkte, dass ihr Satz wie ein Verkehrsunfall formuliert war, also fing sie nochmal von vorne an: "Was ich sagen wollte, es gab noch eine Änderung in der Planung."

"Warum wundert mich das nicht", fiel ihr McCrae ins Wort.

"Ja, aber in dem Fall ist es wohl ernst. Wir haben das Problem, dass unsere Infrastruktur von Konzernen aufrecht erhalten wird und etwas... vulnerabel ist."

"Das haben Sie sehr schön formuliert. 'Instabil' wäre das Wort gewesen, das mir eingefallen wäre. Aber egal, was ist los?"

"Tatsächlich haben wir einen Agenten des Ungesehenen Imperiums auf VERIS BASTION enttarnt. Das Ablenkungsmanöver hat also wunderbar funktioniert. Leider hat dieser Agent gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt und seinen Leuten Bescheid gegeben. Er hat zwar nicht herausgefunden, was unser Plan ist, aber der Feind ist gewarnt. Wir wollten zunächst den Zeitplan trotzdem einhalten, aber..."

"Nicht 'aber', Commander", meinte McCrae. "Das ist so ein hässliches Wort."

"Doch, leider gibt es ein 'Aber'", stellte Natascha fest. "Ihre Basis befindet sich ja bei Seeweiler, da haben wir verschiedene Dependancen und wir haben eine ungewöhnliche Aktivität von lokaltemporaler Energie festgestellt. Irgendjemand hat ein Feld aufgebaut, das dem Feld des RASTERS sehr ähnlich ist. Wir waren das aber nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass noch mehr Agenten des Ungesehen Imperiums tätig sind und dass das so in Ihrer Nähe stattfindet, beunruhigt uns. Deswegen können wir nicht länger warten. Ich hätte zwar gern den Techniker von VERIS BASTION bei Ihnen gewusst, aber jetzt muss es so gehen. Der Techniker kommt nach. Er hat bereits eine Kanalverschränkung vorgenommen. Jetzt liegt es am Technikpersonal der HEXAPHYRON. Übernehmen Sie die Sendungen von VERIS BASTION und deren Koordination. Auf Befehl von ASTROCOHORS startet jetzt sofort die OPERATION ENTDUMM DICH!"

"Verstanden", antwortete McCrae knapp.